Farbberatung ist eine faszinierende Welt – sie kann Klarheit bringen, Unsicherheiten beseitigen und dir helfen, Farben zu finden, die dich strahlen lassen. Doch was, wenn du schon eine oder sogar mehrere Farbberatungen hattest und dabei unterschiedliche Ergebnisse herauskamen?
Ich weiß aus Erfahrung: Viele Frauen kommen zu uns in die Farb-Fitterie, weil sie genau das erlebt haben. Sie sind verwirrt, weil sie verschiedene Einstufungen erhalten haben und nicht mehr wissen, was jetzt eigentlich stimmt.
In diesem Artikel erfährst du, woran es liegt, dass Farbberatungen unterschiedlich ausfallen können, und was du beachten solltest, wenn du dir wirklich eine fundierte Analyse wünschst.
Farbberatung ist keine Mathematik
Farbanalyse ist keine einfache 1+1=2-Rechnung. Es gibt nicht nur eine einzige „richtige“ Antwort, denn Farben sind nicht schwarz-weiß – im wahrsten Sinne des Wortes! Sie sind emotional, sie erzählen Geschichten und wecken Erinnerungen.
Unterschiedliche Ergebnisse in der Farbberatung können viele Gründe haben. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die zu Abweichungen führen:
1. Unterschiedliche Ausbildungswege und Methoden
Nicht jede Farbberatung basiert auf dem gleichen Wissen oder der gleichen Tiefe. Die Bandbreite an Ausbildungswegen ist riesig:
- Kurz-Zertifikate: Es gibt Farbberaterinnen, die ihre Ausbildung in einem einzigen Wochenendkurs absolviert haben und danach direkt Beratungen anbieten.
- Intensive Programme: Andere absolvieren mehrmonatige oder sogar mehrjährige Ausbildungen, inklusive praktischer Supervision und tiefgehender Analysen.
- Fernstudium: Auch eine Ausbildung über mehrere Monate ist möglich.
Je nach Ausbildung lernt eine Beraterin unterschiedliche Ansätze mit variierenden Schwerpunkten.
Ich selbst habe meine Ausbildung bei Imago Berlin gemacht, wo wir weit über die klassische Farbberatung hinausgehen und individuelle Farbkombinationen für jede Kundin erarbeiten. Das bedeutet: Keine Standard-Schubladen! Und was oft in einer Beratung nicht berücksichtigt wird, darüber spreche ich am Ende dieses Beitrags.
2. Erfahrung und Menschenkenntnis der Farbberaterin
Eine Ausbildung ist das eine – die Erfahrung im Umgang mit echten Kundinnen das andere.
Je mehr Menschen eine Beraterin beraten hat, desto besser wird sie darin, Nuancen wahrzunehmen. Außerdem zieht jede Beraterin durch ihre eigene Persönlichkeit unterschiedliche Kundinnen an.
👉 Eine Beraterin, die vor allem in der Businesswelt arbeitet, wird möglicherweise andere Schwerpunkte setzen als jemand, der sich auf Frauen in den Wechseljahren spezialisiert hat.
Es gibt sogar Menschentypen, die selten eine Farbberatung in Anspruch nehmen – einfach, weil das Thema für sie nicht wichtig ist. Andere wiederum suchen gezielt eine Farbberatung als Orientierungshilfe, weil sie sich durch äußere oder innere Veränderungen in ihrem Stil unsicher fühlen.
Drei Beispiele:
- Trennung in der Partnerschaft – auf einmal wird Dating wieder relevant.
- Der Körper verändert sich durch die Wechseljahre oder gesundheitliche Themen.
- Jobwechsel, z. B. eine neue Führungsverantwortung.
3. Farbberatung im Wandel: Warum sich ältere Methoden überholt haben
Viele der klassischen Farbberatungsansätze stammen aus einer Zeit, in der es nur vier Farbtypen gab: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Das Problem? Menschen sind vielfältiger als vier Kategorien.
Früher wurde zum Beispiel fast jeder Mensch mit braunen Augen automatisch als Herbsttyp eingestuft. Heute wissen wir, dass braune Augen sehr unterschiedliche Farbtemperaturen haben können – sie können warm, neutral oder in seltenen Fällen sogar kühl sein.
Die Methodik hat sich weiterentwickelt und diversifiziert, aber nicht jede Beraterin arbeitet nach modernen Standards. Manche halten sich nach wie vor strikt an die klassische 4-Jahreszeiten-Theorie – mit dem Ergebnis, dass manche Kundinnen Farben empfohlen bekommen, in denen sie sich nicht wirklich wohlfühlen.
Und damit leite ich zu einem sehr wichtigen Thema über:
4. Was oft zu wenig berücksichtigt wird: Persönlicher Stil und individuelle Präferenzen
Ein Aspekt, der oft übersehen wird: Farbe ist nicht alles.
Ein beliebter Merksatz lautet: Eine gute Farbe ist bereits die halbe Miete im Outfit.
Aber es gibt noch mehr als die Farbe! Es braucht eine Betrachtung, die über die Farbe hinausgeht und die Person in ihrer Ganzheit erfasst.
Dazu gehören Faktoren wie:
✔ Persönlicher Geschmack
✔ Erfahrungen mit bestimmten Farben
✔ Kultureller Hintergrund
✔ Stiltyp
✔ Werte und Persönlichkeit
Hier komme ich zu einem Punkt, der in manchen Beratungen zu kurz kommt: Manche Farben passen zwar nicht zum Farbtyp, aber zum Stiltyp!
Angenommen, in einer Farbberatung kommt heraus, dass dir Schwarz nicht steht. Aber du hast einen rockigen Stiltyp – dann kann Schwarz dennoch Teil deiner Garderobe bleiben. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, ein verwaschenes Schwarz zu wählen oder Schwarz gezielt am Unterkörper oder in kleineren Dosen einzusetzen – zum Beispiel als Lederjacke.
In der Farb-Fitterie binden wir den Stilaspekt bereits in der einfachen Version durch die Herz-Farben mit ein.
Warum unser Farb-Fitting anders ist
In der Farb-Fitterie setzen wir auf eine Methode, die über die klassischen Standards hinausgeht. Du erhältst nicht nur eine standardisierte Farbpalette – jede Farbkarte wird bei uns individuell zusammengestellt und zu deinem einzigartigen Farb-Fächer kombiniert. Die Beraterinnen in der Farb-Fitterie machen schon seit 10-15 Jahren Farb- und Stilberatungen und bringen neben ihrer fachlichen Kompetenz auch ihre Menschenkenntnis mit ein.
Wir arbeiten mit den Parametern:
🎨 Helligkeit
🎨 Intensität
🎨 Temperatur
🎨 Stil
Das bedeutet, dass du keine festgelegte Palette mit einem ganzen Regenbogen an Farben bekommst, sondern eine, die genau zu den drei Parametern passt, die wir in der Farbberatung nutzen. So erhältst du eine Farbpalette, die wirklich harmonisch mit deinen natürlichen Farben arbeitet. Du hast sofort konkrete Farbkombinationen zur Hand und siehst auch die Gewichtung der empfohlenen Farben.
Heißt das, dass du nie wieder andere Farben tragen sollst? Nein, natürlich nicht. Wir geben Empfehlungen – du entscheidest, welche Farben du einsetzt.
Im kommenden Beitrag dieser Blogserie werde ich über den ersten dieser drei Parameter sprechen – sei gespannt!
👉 Hier erfährst du mehr über unser Farb-Fitting.